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Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr
Ehrenmal

Osnabrück (ots) -

Bedingt ehrenvoll
Jetzt kommt also das Ehrenmal. Fast alle waren sich einig, wie 
wichtig es sei. Gestritten wurde allenfalls, weil der 
Verteidigungsminister die Pläne in Hinterzimmern entwerfen ließ, um 
sie dann nur im Hinterhof des eigenen Hauses umzusetzen.
Die Frage aber, ob das Bauwerk überhaupt nötig ist, stellte aus 
der Mitte der Gesellschaft kaum jemand. Dabei ist sie nur zu 
berechtigt. Für Deutschland sterben schließlich nicht nur Soldaten. 
Sondern auch Polizisten, Feuerwehrleute sowie etliche weitere 
Staatsdiener, sei es durch fremde Hand oder Unfälle. Ist es weniger 
nötig, derer Schicksal zu gedenken? Ist jemand ehrenhafter gestorben,
weil er eine Waffe in der Hand hielt oder mit einem Kolonnen-Lkw in 
den Graben fuhr? Und wieso kein Mahnmal, das zumindest auch an 
allgemeines Leid in Krieg und Kampf erinnert? Weshalb muss es 
explizit ein "Ehrenmal" sein?
Denn eigentlich trifft das Gegenteil zu. Mag ein Soldat noch so 
tapfer, sein Tod noch so tragisch gewesen sein: Es ist keine Ehre, 
für ein Vaterland zu sterben. Vielmehr Ausdruck eines politischen 
Versagens, durch das es zu einem militärischen Einsatz überhaupt kam.
Jeder Soldat, der deshalb stirbt, ist einer zu viel. Und die 
Überhöhung des Todes zu einer Ehre eher beschönigende Propaganda als 
echtes Gedenken.

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