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McKinsey & Company

Billigfluglinien: Wachstumsraten sinken spätestens ab 2007
McKinsey-Studie: Nationale Airlines nicht bedroht - aber unter Handlungsdruck

Frankfurt (ots)

Die Billigfluglinien in Europa werden den
Reiseflugmarkt nicht grundlegend verändern. Der steile Aufstieg
dieser Airlines wird noch einige Jahre anhalten. Danach ist eine
Verlangsamung des Wachstums abzusehen. Unterdessen können die
Low-Cost Carrier in den meisten Fällen die traditionellen nationalen
Airlines kaum in Bedrängnis bringen: Im Reiseflugmarkt kommt es eher
zu einer Ergänzung statt einer Verdrängung. Für die nationalen
Airlines besteht allerdings Handlungsbedarf. Dies sind die
wichtigsten Ergebnisse einer umfangreichen Studie der
Unternehmensberatung McKinsey & Company zur Zukunft der
Billigfluglinien in Europa.
Nach Schätzungen von McKinsey werden die Billigflieger ihren
Anteil am Passagieraufkommen in Europa von 7% im Jahr 2001 auf 14% im
Jahr 2007 verdoppeln. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von
20%. Grundlage dieses Erfolgs sei ein extrem kosteneffizientes
Geschäftskonzept, das seinerseits sehr niedrige Ticketpreise
ermögliche. Hingegen werde der traditionelle Linienverkehr im selben
Zeitraum nur um 4,5% wachsen.
Das rasante Wachstum dieses Segments bedeute jedoch nicht, dass
jeder Anbieter in diesem Segment erfolgreich sein wird. "Im
Gegenteil", sagt McKinsey-Partner Lucio Pompeo, "wir beobachten in
Europa wie in den USA einen "The Winner takes it all"-Effekt, der vor
allem die erfolgreichen Vorreiter langfristig begünstigt." Es werde
daher zu einer weiteren Konsolidierung in diesem Segment kommen.
Grenzen des Wachstums: Für Billigflieger wird die Luft dünner
Die Low-Cost Carrier, die sich am Markt behaupten können, müssten
sich jedoch ab 2007 auf geringere Wachstumsraten einstellen. Die
McKinsey-Studie nennt drei Ursachen für das nachlassende Wachstum:
die zunehmende Konkurrenz unter den Billigfliegern im internationalen
Flugverkehr, die starke Position der nationalen Airlines im
Inlandsverkehr und die Dominanz der Reiseveranstalter und deren
Chartergesellschaften im Pauschalreisemarkt. Pompeo: "Auf einigen
wichtigen Inlandsstrecken arbeiten manche nationalen Airlines
inzwischen so kosteneffizient, dass sie mit den neuen Herausforderern
konkurrieren können. Überdies werden die interessanten
internationalen Verbindungen längst von mindestens einem
Billigflieger abgedeckt sein."
Newcomer und Etablierte: Ergänzung statt Verdrängung
Die nationalen Airlines sind durch den Markteintritt von
Billiganbietern nicht bedroht, so die Studie. Hierfür gebe es zwei
Gründe: Zum einen unterscheide sich deren Angebot deutlich von dem
der etablierten Airlines. Während die nationalen Airlines vor allem
auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden (attraktive Flugpläne,
Flexibilität, Service) ausgerichtet sind, zielen die Billigflieger
auf das preissensible Freizeit- und Besuchsgeschäft. Zum anderen
beleben die Newcomer offensichtlich das Geschäft. Das Auftauchen von
Billigwettbewerbern auf Strecken, die bislang nur von nationalen
Airlines geflogen wurden, resultiert häufig in höheren
Passagierzahlen bei etablierten Anbietern. "Offenbar erschließen die
Billigflieger neue Kundengruppen und stimulieren so die Nachfrage
nach Flugreisen insgesamt. Davon profitieren letztlich alle Anbieter.
Die Durchschnittserträge pro Passagier gehen zwar in der Regel
zurück, dies wird aber zumeist durch höhere Auslastungen der
Flugzeuge kompensiert."
Im Detail zeige sich, so die McKinsey-Studie, dass der
Markteintritt von preisaggressiven Wettbewerbern kurzfristig zu einem
Umsatz- und Gewinnrückgang bei der jeweils betroffenen nationalen
Airline führt. Doch dieser Rückgang, so Pompeo, werde in aller Regel
schnell ausgeglichen: "Mittel- und längerfristig konnten wir keine
Ertragsnachteile für die Etablierten feststellen." Kritisch könne es
erst werden, wenn Billiganbieter wichtige Business-Ziele täglich so
oft anfliegen, dass es für Geschäftsreisende attraktiv wird. Um
dennoch konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die etablierten Airlines
ihre Kostenstrukturen weiter verbessern sowie kundengerechtere und
transparentere Pricing-Systeme einführen.
Als Ansprechpartner steht Ihnen zur Verfügung:
Rolf Antrecht
Telefon: (0211) 136-4690
Telefax: (0211) 136-4731
E-Mail:  Rolf_Antrecht@McKinsey.com
Weitere Informationen im Internet unter www.mckinsey.de

Original-Content von: McKinsey & Company, übermittelt durch news aktuell

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