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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Kraftprobe zwischen Bund und Ländern

Cottbus (ots) -

Der Tierschutz steht hier zu Lande im Grundgesetz.
Im vergangenen Jahr sprachen sich alle Bundestagsparteien für eine
entsprechende Änderung der Verfassung aus. Um so merkwürdiger mutet
das tierische Theater an, das in diesen Tagen über die Berliner
Polit-Bühne geht. Die Mehrheit des Bundesrates will der neuen
Schweinehaltungs- Verordnung von Renate Künast nur dann zustimmen,
wenn die Agrarministerin das (längst geltende) Käfighaltungsverbot
für Legehennen verwässert. Warum das Federvieh leiden soll, damit es
die Schweine künftig besser haben, ist mit Logik nicht zu erklären.
Schließlich sind Hennen auch nur Tiere. Genauso wie Schweine. Doch
die Politik folgt anderen Gesetzmäßigkeiten. Zum Beispiel dem
Machtpoker. Offenbar will es der unions-dominierte Bundesrat wieder
einmal auf eine Kraftprobe mit Rot-Grün ankommen lassen. Die tiefere
Ursache dürfte freilich der Unmut der Geflügel-Lobby sein. Eine
artgerechte Haltung, wie sie die Legehennenverordnung ab dem Jahr
2007 vorschreibt, kostet viel Geld, das die "Eier-Barone" wohl lieber
für mehr Masse statt Klasse ausgeben würden. Das vermeintliche
Argument der gefährdeten Arbeitsplätze ist in aller Regel auch immer
schnell bei der Hand. Aus rechtlichen Gründen kommt die
Geflügelwirtschaft aber nicht am Käfigverbot vorbei. Deshalb will sie
"Verbesserungen" in ihrem Sinne durchsetzen. Dagegen weiß Künast den
Tierschutz im Grundgesetz auf ihrer Seite. Die Länder sollten sich
ebenfalls daran erinnern.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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