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DIE ZEIT

Verkehrsminister Tiefensee: "Ich will die Bahn nicht zerschlagen"

Hamburg (ots)

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee
verteidigt den Gesetzentwurf zur Teilprivatisierung der Deutschen 
Bahn AG. Er sieht darin ein Investitionsprogramm in die Zukunft. "Wir
stehen vor enormen Herausforderungen im Mobilitätssektor. Wir 
brauchen Kapital, um im Land zu investieren und in Europa 
konkurrenzfähig zu bleiben", sagt Tiefensee in der ZEIT. Gleichzeitig
verteidigt er sein Konzept, die Bahn als integrierten Konzern mit 
Bundeseigentum am Netz an die Börse zu bringen: "Ich will die Bahn 
nicht zerschlagen. Ein sozialdemokratischer Verkehrsminister macht 
das nicht ... Wer nur auf das Kapital starrt, verkauft natürlich die 
Filetstücke. Wenn ich nur Wettbewerb will, dann zerschlage ich das 
Unternehmen, gebe den Privaten die Rosinen und behalte das 
Schwarzbrot. Dann interessieren mich die Beschäftigten nicht und 
schon gar nicht, welche Löhne dann dort gezahlt werden."
Mit der Reform könnten "230 000 Arbeitsplätze, und eben auch die 
der Lokführer über die nächsten 15, 18 Jahre" gesichert werden. Sein 
Amt als Minister sei jedoch nicht vom Erfolg der Bahnreform abhängig.
"Es gibt unzählige weitere Projekte für mich", sagt Tiefensee der 
ZEIT.
Der Gesetzentwurf sichere die starke Stellung der Bahn im 
europäischen Personenverkehrsmarkt, der ab Januar 2010 liberalisiert 
sein wird. "Es ist legitim, dass dem Unternehmen, dass über 
Jahrzehnte diese Dienstleistung mit deutschen Arbeitnehmern erbracht 
hat, eine starke Stellung in diesem Wettbewerb garantiert wird", sagt
Tiefensee. Bahnfahrer würden ebenfalls von der Reform profitieren. 
"Es gibt neue Züge, Bahnhöfe mit Rolltreppen, mehr Informationen, 
bessere Taktzeiten und auch geringere Abstände zwischen den Zügen". 
Außerdem sichere die Reform "erschwingliche Preise".
Tiefensee kündigt gleichzeitig an, dass die LKW-Maut auf Straßen 
steigen werde, da künftig Umweltschäden und andere externe Kosten 
mitberücksichtigt werden: "Wir können sie dazu ökologisch staffeln. 
Wer viel verbraucht, zahlt viel. Und umgekehrt."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 31 vom 26. Juli 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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