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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur NRW-Landtagswahl

Bielefeld (ots)

Wer hätte das gedacht: Im Endspurt ist die NRW-Wahl tatsächlich zu einem echten Duell geworden. Und das nicht nur, weil nach dem reihenweisen Ausschluss von Koalitionsoptionen vieles auf eine Große Koalition hindeutet. Sie oder er, SPD-Frau oder CDU-Mann, Hannelore Kraft oder Armin Laschet - wer soll die nächste Landesregierung anführen? Allein, dass diese Frage den Wahltag bestimmt, ist eine Sensation. Sollte es dem Herausforderer tatsächlich gelingen, die Amtsinhaberin zu schlagen, käme das einem politischen Erdbeben gleich. Für die Parteien im Land, erst recht aber für die beiden Spitzenkandidaten höchstpersönlich. Und dann wären da ja noch die Schockwellen im Rest der Republik: Ein Merkelianer, der ausgerechnet im Jahr der Bundestagswahl die »Herzkammer der Sozialdemokratie« und Heimat des neuen SPD-Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz erobert? Man kann sich vorstellen, was dann los sein dürfte in Berlin. Das Rennen scheint äußerst knapp und offen wie nie. Ein Grund mehr, das zu tun, was ohnehin selbstverständlich sein sollte - nämlich zur Wahl zu gehen, wenn man nicht bereits per Briefwahl abgestimmt hat. Unsere Demokratie lebt vom Mitmachen - und die Beteiligung bei der NRW-Wahl 2012 war mit 59,6 Prozent lausig. Hier gibt's etwas gutzumachen. In zwei der drei letzten Umfragen hat die CDU erstmals seit mehr als einem Jahr die SPD überholt. Die miese Regierungsbilanz lastet schwer auf Rot-Grün. Auch der einst komfortable Vorsprung der Landesmutter in den persönlichen Beliebtheitswerten ist arg zusammengeschmolzen. Eine simple Erklärung dafür sucht man vergeblich: Denn den einen Fehler wie ein peinliches Interview beispielsweise gab es nicht. Und dass sie Wahlkampf kann, hat Hannelore Kraft in den vergangen Wochen auch wieder eindrucksvoll bewiesen. Die Kümmerin ist dicht bei den Menschen - und sie ist es gern. Umso bemerkenswerter, dass ihr Herausforderer im Direktvergleich so deutlich aufholen konnte. Egal, wie es an diesem 14. Mai ausgeht: Armin Laschet hat jetzt schon viele seiner Kritiker - gerade auch in den eigenen Reihen - Lügen gestraft. Was ist dem politischen Dauerläufer, der erst nach zwei bitteren Niederlagen an die Spitze der nordrhein-westfälischen CDU gelangte, nicht alles angekreidet worden: Er habe kein Profil, zeige zu wenig Angriffslust - und ein frisches Gesicht sei er schon gar nicht. Doch Laschet hat sich nicht beirren lassen, ist konsequent seinen Weg gegangen und sachlich geblieben, wo ihm Draufhauen unpassend erschien. Wie man überhaupt beiden Spitzenkandidaten einen fairen Umgang miteinander bescheinigen muss. Das ist in Zeiten wie diesen leider nicht selbstverständlich und hat ein Lob verdient. Erst recht, da es um viel geht. Sehr viel sogar.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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