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Neue Westfälische (Bielefeld): Atom-Deal vor dem Aus Die Hardliner werden profitieren Benedikt Schülter

Bielefeld (ots)

Sollte sich Donald Trump dabei durchsetzen, den Atom-Deal mit dem Iran zu kippen, spielt er ausgerechnet denjenigen in die Hände, die der twitternde Hitzkopf aus dem Oval Office so verachtet: den religiösen Eiferern in Teheran. Insbesondere den Revolutionsgarden ist das Abkommen ein Dorn im Auge. Die Pasdaran kontrollieren Teile von Politik, Wirtschaft und Streitkräften des Irans. Sie sind ein Staat im Staat und eine tragende Säule der islamischen Republik. Dabei unterstehen sie nur dem Ajatollah Ali Chamenei, nicht der gewählten Regierung. Obwohl sie sich hauptsächlich dem religiösen Führer verpflichtet fühlen, sind ihre Ziele oft von höchst weltlicher Natur. Kein lukrativer Wirtschaftsdeal ohne die Revolutionswächter. Die Erfahrung müssen viele deutsche Firmen machen, die im Iran investieren. Der Atom-Deal war nicht nur der größte außenpolitische Erfolg von Barack Obama, er war auch ein Erfolg des amtierenden iranischen Präsidenten Hassan Rouhani. Dieser verfolgt schon lange eine Strategie, die auf eine Normalisierung der Beziehungen zum Westen zielt. Er konnte sich nach seiner Wiederwahl in seiner Außenpolitik bestätigt fühlen. Immerhin gewann er die Wahl mit großem Abstand, obwohl sich die wirtschaftliche Lage der iranischen Bevölkerung bisher nicht spürbar verbessert hat. Eine Öffnung hin zum Westen wünschen sich nämlich viele zumeist junge und urban lebende Iraner. Sie sehnen sich nach Lockerungen der stringenten Regeln, die in dem islamischen Land herrschen. Sie lieben die amerikanische Kultur und Lebensweise. Viele haben Verwandte in den USA. Sie stößt Trump nun vor den Kopf. Schon lange beklagt Rouhani den stetig wachsenden Einfluss der Revolutionswächter. Nach dem Atom-Deal bedrängten ihn die Hardliner und warfen ihm vor, vor dem Westen eingeknickt zu sein. Sie würden sich nach einem Scheitern des Atom-Deals darin bestätigt fühlen. Und: Die Gefahr einer nuklearen Bewaffnung des Irans würde steigen. Schließlich ist die Führung bestrebt, die Sicherheit des eigenen Landes zu gewährleisten. Dabei geht es dem religiösen Regime und insbesondere den Revolutionswächtern darum, die eigene Macht zu erhalten. Eine Atomwaffe schützt ungemein vor einer Invasion fremder Mächte. Der westliche Einfluss würde weiter schwinden. Ausbaden muss das die junge iranische Bevölkerung.

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