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Neue Westfälische (Bielefeld): Münchner Treffen Die Unsicherheitskonferenz Ralf Müller, München

Bielefeld (ots)

Was waren das noch für Zeiten, als die Welt in zwei Blöcke aufgeteilt war. Damals warfen sich Amerikaner und Russen auf der "Münchner Sicherheitskonferenz" vor, Böses im Schilde zu führen. Das war's. Heute ist alles aus den Fugen geraten - auch die Konferenz: Immer mehr Teilnehmer, immer mehr Konflikte, immer mehr Desinformation. Desinformation wird heute "Fake News" oder auch Postfaktisches genannt. Gemeint ist: Obwohl die Medien immer mehr Informationen in immer kürzerer Zeit transportieren, schwindet die Klarheit. Autokraten machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Wenn sich der iranische Außenminister hinstellt und sein Land als Hort der Stabilität und des Friedens preist, wenn Russlands Außenminister jeden Vorwurf der Einmischung in die Politik anderer Länder zurückweist, und Iraks Regierungschef so tut, als hätte man das Land unter Kontrolle, dann hat es keinen Sinn mehr zu diskutieren. Unter solchen Umständen wäre für die westlich orientierte, liberale, demokratische Welt ein fester Untergrund unverzichtbar. Doch dieser Teil der Welt destabilisiert sich selbst: In Europa durch populistische und nationalistische Strömungen, sowie durch Europrobleme und Migration. Und in den USA regiert Donald Trump. Während sich Vizepräsident, Verteidigungs- und Heimatschutzminister um Beruhigung der Verbündeten und klare Ansagen bemühten, zog ihr Chef vor Journalisten eine Show ab, die weniger amüsierte als erschreckte. Ein Haudrauf-Präsident und die komplizierten Konflikte der Welt - kann das gut gehen? Die Unberechenbarkeit Trumps hat sich nicht entschärft. Das Credo der Trump-Administration ist simpel und rückwärtsgewandt: Frieden durch Stärke, wobei nur die militärische gesehen wird. Noch törichter ist es, dass die Europäer doppelt so viel Geld für die Rüstung ausgeben wie Russland und über viel mehr Soldaten als die USA verfügen, aber mangels Kooperation nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten erreichen. Kein Konflikt der Welt ist gelöst, etliche haben sich verschärft, neue drohen und der Terrorismus ist nicht besiegt. Das ist das Fazit der Münchener Unsicherheitskonferenz. Viel Tröstendes gab es nicht außer den Hinweis des UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura: "Krise bedeutet auch Chance". Wenn das stimmt, hat die Welt riesengroße Chancen.

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