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SPD: Schröder Plutonium-Dealer
Greenpeace protestiert bei Kanzler-Besuch in Hamburg gegen Atomexport nach China

Hamburg (ots)

Gegen den möglichen Export der Hanauer Atomfabrik
nach China protestieren heute 100 Greenpeace-Aktivisten bei einem
Wahlkampfbesuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Hamburg.
Vor dem Eingang des Congress Centrums Hamburg tragen die Aktivisten
zwei chinesische Tanzdrachen, je 20 Meter lang, und ein Transparent:
"Schröder = Plutonium-Dealer. Keine Atomfabrik nach China!" Dabei
sind die drei Anfangsbuchstaben "SPD" hervorgehoben. Schröder hat im
Dezember 2003 signalisiert, dass er der Firma Siemens den Export der
gefährlichen Plutoniumfabrik gestatten will. Greenpeace fordert, die
Anlage zu verschrotten. Siemens braucht für den Export eine
Genehmigung, weil die Fabrik zivil und militärisch genutzt werden
kann.
"Wenn Schröder diesen Export genehmigt, fördert er möglicherweise
den Bau von Atombomben und den illegalen Handel mit Atomtechnik",
sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. "Ist die Anlage erst
einmal in China, kann niemand mehr kontrollieren, was damit passiert.
Der Bundeskanzler ist dann persönlich verantwortlich für eine
Gefährdung der internationalen Sicherheit." Schröder würde mit der
Genehmigung auch den Willen seiner Bundestagsfraktion ignorieren: 80
Prozent der SPD-Abgeordneten lehnen Agenturberichten zufolge den
Export ab.
Der Bundeskanzler behauptet, er habe keine Möglichkeit, den Export
der Hanauer Fabrik zu untersagen. Damit verkehrt er die Tatsachen ins
Gegenteil: Ein juristisches Gutachten im Auftrag von Greenpeace hat
nachgewiesen, dass Schröder gar keinen Spielraum hat, den Export zu
genehmigen. Der Bundeskanzler würde damit gegen das
Außenwirtschaftsgesetz und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz
verstoßen.
Insbesondere das Kriegswaffenkontrollgesetz verbietet jegliche
Förderung von Atomwaffen - auch wenn sie nur indirekt oder
unbeabsichtigt ist. Die Hanauer Fabrik würde es erheblich
erleichtern, an Plutonium zum Bau von Atombomben zu kommen. Denn die
Fabrik verarbeitet Plutonium in Pulverform. Entwendet jemand kleine
Mengen, so würde dies gar nicht oder erst sehr spät auffallen. Für
den Bau einer Atombombe reichen fünf Kilogramm Plutonium - die
Hanauer Anlage kann jährlich sechs bis acht Tonnen umsetzen.
Wegen der Gefahren für die internationale Sicherheit und für die
Umwelt hat sich die SPD in den neunziger Jahren gegen die
Plutoniumwirtschaft ausgesprochen - und dazu beigetragen, dass die
Hanauer Fabrik nie in Betrieb ging.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Thomas
Breuer, Tel. 0171-87 80 820, oder an Pressesprecherin Heike
Dierbach, Tel. 0171-87 81 184. Video- und Fotomaterial können Sie
bei uns anfordern. Internet: www.greenpeace.de/hanau
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
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Internet: www.greenpeace.de

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