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Mittelbayerische Zeitung: Wollen wir das wirklich?
Kommentar zur neuen Spitzensportreform

Regensburg (ots)

Selbstreflexion, was man will und was nicht, ist grundsätzlich empfehlenswert. Der deutsche Spitzensport ist gerade in so einer Phase der tiefgründigen Selbstreflexion. Die ist auch angebracht. Der Tenor ist eindeutig: Es muss besser werden. Stimmt ja. Aber was ist besser? Besser im Sinne von mehr Medaillen und mehr Titeln heißt es - selbstverständlich sauber, also ohne den um sich greifenden Lug und Trug. Wie das gehen soll, ist so klar noch nicht. Die Protagonisten aus Politik und Sportführung erklären zwar, die Reform stünde und alles geschähe, um Athleten zu fördern und die Lage der Trainer zu verbessern. Doch das Fallbeispiel von Florian Orth zeigt: Ganz so ist das wohl auch nicht. Ein deutscher 5000-Meter-Läufer, der es auf EM-Platz sieben schafft und auch die Olympianorm, ist top. Oder doch nicht? Florian Orth jedenfalls versteht die sich andeutenden Veränderungen - sprich persönlichen Kürzungen - eher als Aufforderung, darüber zu reflektieren, ob das Ganze bei aller Leidenschaft noch Sinn macht. Zum wiederholten Male sei gesagt: Als Läufer ist eine Medaille angesichts ungleich höherer Konkurrenz ungleich schwieriger zu erreichen als leichtathletisch interdisziplinär etwa im Speerwerfen oder im Bobfahren. Einsichtig, oder? Reflektieren sollten daher wir alle, was wir denn so wollen. Und jeder, der einen Orth verfolgt und sieht, was er bis hierher auf sich nahm und leistete, der fragt sich: Wollen wir eine Reform, die Typen wie ihn eliminiert? Sicher nicht. Dann wäre die Sportwelt ärmer in diesem, unserem reichen Land.

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