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Neues Deutschland: zu Bushs Eingeständnis zur Existenz geheimer CIA-Gefängnisse

Berlin (ots)

Nur fiese Anschuldigungen, aber keine Fakten: Mit
diesem Argumentationsmuster hatte das Weiße Haus bisher alle 
Ermittlungsergebnisse von Europarat- und parlament, von 
Menschenrechtsorganisationen und Medien über geheime 
Gefangenentransporte und Gefängnisse der CIA im Ausland vom Tisch 
gewischt. Und dabei vertuscht und gelogen. Präsident Bush hat jetzt 
erstmals ihre Existenz zugegeben - allerdings ganz nach dem Motto 
»Ein Schritt vorwärts, zwei zurück«. Denn seine Rede war vor allem 
eine Verteidigung der illegalen Methoden und 
Menschenrechtsverletzungen, bei der Foltermaßnahmen als »alternative 
Praktiken« verkauft wurden. Ganz davon abgesehen, dass das 
CIA-Programm weitergeführt werden soll. Kein Wort zudem über die 
Schließung des Lagers in Guantanamo. Zwar gibt es ein neues 
Verhörhandbuch, doch für Geheimdienstler gilt es nicht.
 Moral hat Bush bei seinem Eingeständnis nicht die Feder 
geführt. Es war die Verurteilung geheimer Terrortribunale durch den 
Obersten US-Gerichtshof und vor allem auch Wahlkampfkalkül. Bush 
versucht sich mit kruden historischen Bögen von Lenin über Hitler bis
Al Qaida als Terroristenjäger zu profilieren und dabei das Desaster 
in Irak zu übertünchen. Sein Krieg gegen den Terror bleibt schmutzig.
Umso mehr müssen sich endlich jene europäischen Staaten erklären, die
mit stillschweigender Duldung und tatkräftiger Komplizenschaft dabei 
waren und sind. Auch Deutschland.

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Neues Deutschland
Redaktion CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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