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Westfalenpost: Wenn es dem Tier besser geht, fühlt der Mensch sich wohler Von Harald Ries

Hagen (ots)

Wie passt das zusammen: Während Vegetarier und Veganerinnen die Lebensstil-Diskussion prägen und Soja-Bolognese selbst beim Discounter Einzug hält, haut der Deutsche so viele Würste auf den Grill wie niemals zuvor? Eigentlich gar nicht. Doch erstens bleibt auch eine wachsende kleine Minderheit eine kleine Minderheit, und wenn die Mehrheit pro Kopf ein halbes Schwein verzehrt, prägt die eben die Statistik.

Und zweitens wurde jetzt nicht der Fleischkonsum, sondern die Fleischerzeugung erfasst. Und da fallen einem die französischen Bauern ein, die kürzlich noch gegen Importe protestierten, die Dumpingpreise und Hungerlöhne in deutschen Schlachthöfen kritisierten. Ausbeutung ist trotz Mindestlohn weiter ein Teil dieser Wirklichkeit.

Und die Tiere? Sicherlich gibt es viele gute Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Vielleicht ernährt sich die Menschheit in 50 Jahren von Nüssen und Algen. Wahrscheinlich ist das allerdings nicht. Und schon gar nicht lindert Gemüsepropaganda das Leid der Nutztiere von heute. In der Realität essen die meisten Menschen Fleisch und wollen es auch weiter tun. Manche wollen gar nicht wissen, wo es herkommt. Viele würden sich aber wohler fühlen, wenn es den Tieren besser ginge.

Die Tierwohl-Initiative ist auf dem Weg ein kleiner Schritt voran, nicht ausreichend, aber besser als nichts. Appelle an die Verbraucher, weniger Fleisch von besserer Qualität zu höheren Preisen zu kaufen und so mehr Tierschutz zu ermöglichen, haben wenig bewirkt. Wie die Schnitzelpreise und die Schlachtstatistik zeigen.

Auch Züchter und Mäster wollen keine Tiere quälen, aber sie müssen am Markt überleben. Ihn so zu gestalten, dass Tierschutz kein Luxus mehr ist, wäre Aufgabe einer Agrarpolitik, die nicht nur für Lobbyisten agiert.

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