Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Belgien
Regierung

Osnabrück (ots)

Europas schwierigstes Regierungsamt

Ein untragbarer Zustand ist Geschichte: Belgien hat endlich wieder, nach 18 langen Monaten, eine Regierung in Amt und Würden. Der neue Ministerpräsident Elio Di Rupo verdient jedes Lob für diese Leistung. Er vermittelte in zähen Verhandlungen zwischen den tief zerstrittenen Flamen und Wallonen, mit erfolgreichem Ausgang: Sein Kabinett ist ausgeglichen besetzt, mit je sechs Niederländisch und Französisch sprechenden Ministern. Besser ließe sich der Sprachen- und Mentalitätskonflikt nicht auffangen. Niemand wird benachteiligt.

Ab sofort muss Di Rupo allerdings über sich hinauswachsen, denn er tritt Europas schwierigstes Regierungsamt an. Zu den Herausforderungen zählt erstens die für den inneren Frieden gefährliche Oppositionspartei N-VA: Die flämischen Separatisten stellen die größte Fraktion im Brüsseler Parlament, sind aber nicht an Di Rupos Koalition beteiligt. Sie wollen den wirtschaftlich stärkeren Norden von der ärmeren Wallonie im Süden abspalten. Zweitens sehen Flamen den frankofonen Di Rupo sehr skeptisch. Diesem Problem kann er auch entgegenwirken, indem er sein Niederländisch verbessert.

Christdemokraten und Liberale in der Regierung wollen drittens dafür sorgen, dass die Staatsverschuldung nicht ausufert und Arbeitsmarkt- und Rentenreform angegangen werden. Sozialist Di Rupo wird gegen seine Überzeugung von gesellschaftlicher Gerechtigkeit harte Einschnitte vornehmen müssen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 06.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität / Tötung / Stolzenau

    Osnabrück (ots) - Friedliche Mehrheit Eine 18-Jährige wird von ihren Brüdern aus der Wohnung ihres Freundes verschleppt und ist nun spurlos verschwunden. Ein Vater erschießt offenbar seine kleine Tochter, die nicht mehr zu Hause leben will, auf offener Straße. Zwei Vorfälle in Norddeutschland im Herbst 2011. Beide Male stehen Angehörige des jesidischen Glaubens ...

  • 06.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Auszeichnungen

    Osnabrück (ots) - Tradition der Publikumsbeschimpfung Leider könne das Theater nicht die Welt verändern, weil es der Gegenwart immer hinterherhinke, hat Claus Peymann vor knapp drei Jahren sinngemäß und mit tiefem Bedauern im Interview mit unserer Zeitung gesagt. Die Aussage zeigt: Der Theatermacher ist seiner Haltung bislang treu geblieben, auch wenn er sich manches Scheitern beim Verändern der Welt eingestehen ...

  • 05.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Parteitag

    Osnabrück (ots) - Die Herzdame der SPD Bei der SPD sind drei Buben und eine Dame im Spiel, das ist die faustdicke Überraschung des SPD-Bundesparteitags. Mit einem 97,2-Prozent-Ergebnis hat Hannelore Kraft, Nordrhein-Westfalens Landesmutter, einen grandiosen Erfolg als Vize-Chefin erreicht. Sie errang die größtmögliche Zustimmung des Parteivolks. Das ist ein wichtiger Fingerzeig in der Kanzlerkandidaten-Frage. Die ...