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Statistisches Bundesamt

1. Quartal 2009: Eine Arbeitsstunde kostet 5,8% mehr

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) zahlten Arbeitgeber im ersten Quartal 2009 im 
Produzierenden Gewerbe und im gesamten Dienstleistungsbereich 
kalenderbereinigt 5,8% mehr für eine geleistete Arbeitsstunde als im 
ersten Quartal 2008. Dies ist der höchste Anstieg seit Beginn der 
Zeitreihe des Arbeitskostenindex im Jahr 1997. Im Vergleich zum 
Vorquartal stiegen die Arbeitskosten saison- und kalenderbereinigt um
1,7%.
Für die Veränderungsraten des Arbeitskostenindex ist nicht nur die
Entwicklung der Arbeitskosten, sondern auch die der geleisteten 
Stunden entscheidend. Den Arbeitskosten des Arbeitgebers werden die 
geleisteten Stunden der Arbeitnehmer gegenüber gestellt. Im ersten 
Quartal 2009 hat sich nach Berechnungen des Instituts für 
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit die 
Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Arbeitnehmer 
im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,4% reduziert. Besonders 
ausgeprägt war dieser Rückgang der geleisteten Stunden im 
Verarbeitenden Gewerbe mit - 10,6%. Durch die sinkende Produktion kam
es zu einem Abbau von Überstunden auf Arbeitszeitkonten, einer 
Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit sowie zu Kurzarbeit. All das 
führte zu einer Verteuerung des Produktionsfaktors Arbeit im 
Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden und der erzielten 
Produktion. Folglich stiegen im Verarbeitenden Gewerbe die 
Arbeitskosten je Stunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 11,2% und 
die Lohnstückkosten um 24,9%.
Europaweit liegen Veränderungsraten der Arbeitskosten in der 
Privatwirtschaft für das vierte Quartal 2008 vor. Nach diesen 
Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im 
Vergleich zum vierten Quartal 2007 kalenderbereinigt um 4,8%. Bereits
zu diesem Zeitpunkt führte eine sinkende Anzahl geleisteter Stunden 
zu einem vergleichsweise sehr starken Anstieg der Arbeitskosten. Im 
vierten Quartal 2008 hatten neun europäische Länder niedrigere oder 
identische Wachstumsraten im Vergleich zu Deutschland. In den davor 
liegenden Quartalen wies Deutschland seit 2001 stets eine der 
niedrigsten Wachstumsraten auf.
Die niedrigsten Veränderungsraten gab es im vierten Quartal 2008 
in Malta (+ 0,4%), Frankreich (+ 2,3%) und Schweden (+ 2,9%). Danach 
folgten Irland mit 3,0%, Dänemark mit 3,3% und Spanien mit 3,6%. Die 
höchsten Veränderungsraten der Arbeitskosten verzeichneten 
Griechenland und Rumänien mit einem Plus von 22,4% beziehungsweise 
21,5%. Für das vierte Quartal 2008 liegen Daten von 24 der 27 
Mitgliedstaaten der Europäischen Union vor. Die Veränderungsraten der
Arbeitskosten von Staaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in 
der jeweiligen Landeswährung gemessen und daher nicht 
währungsbereinigt.
Zum ersten Quartal 2009 wurden folgende methodische Änderungen bei
der Berechnung und Darstellung der Arbeitskostenindizes vorgenommen:
- Das Basisjahr wurde von 2000=100 auf 2008=100 geändert.
- Bei der Darstellung der Arbeitskostenindizes nach 
Wirtschaftsabschnitten wurde auf die neue 
Wirtschaftszweigklassifikation WZ 2008 gewechselt.
- Die in Pressemitteilungen veröffentlichen Ergebnisse der 
Arbeitskostenindizes sind nun mit Census X-12-ARIMA kalender- und 
saisonbereinigt.
Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Detaillierte Informationen zu den Arbeitskostenindizes können auch
kostenfrei über die Tabelle 62421-0001 in der GENESIS-Online 
Datenbank abgerufen werden.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische 
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Zwei Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Hannah Alter,
Telefon: (0611) 75-4589
E-Mail:  arbeitskosten@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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