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Rheinische Post: Handke - kein Heine

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wartet noch immer auf 
General Ratko Mladic und Radovan Karadzic, denen der nach Ende des 
Zweiten Weltkriegs größte Massenmord in Europa zugerechnet wird. In 
Srebrenica waren über 8000 Moslems hingemetzelt worden. Die EU hat 
nun ihre Verhandlungen mit Serbien gestoppt, weil Serbiens 
Zusammenarbeit mit Den Haag mangelhaft ist.
Was hat das alles mit dem Heine-Preis an den österreichischen 
Schriftsteller Peter Handke zu tun? Viel. Peter Handke hat wie kein 
anderer die jahrelange brutale Politik des wegen Völkermords in Den 
Haag angeklagten ehemaligen Diktators Slobodan Milosevic verteidigt. 
Nach dessen Tod vor kurzem war Handke an dessen Grab geeilt. Man kann
über das Nato-Bombardement unterschiedlich urteilen, das Milosevic 
1999 in die Knie zwang und die Vertreibungen aus dem Kosovo stoppte. 
Nicht aber über dessen Aggressionspolitik. Wenn nun Düsseldorf seinen
einstigen Bürger den Heine-Preis zuerkennt, dann kann es nicht den 
literarischen Handke ehren und vom politischen Handke abkoppeln. Das 
untergräbt jede Moral, und es ebnet politische Verantwortung ein. 
Düsseldorfs unsensible Entscheidung ist ein Skandal angesichts der 
Toten der Balkankriege.

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