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Rheinische Post: Schweiz am Pranger

Düsseldorf (ots)

Die Schweizer haben es geschafft, ihr Land
steht am moralischen Pranger. Seit unsere Nachbarn per 
Volksabstimmung ein Bauverbot für Minarette ausgesprochen haben, 
entrüstet sich alle Welt über die kleine Alpenrepublik. Freilich hat 
diese Empörung auch etwas Scheinheiliges. Hätte man anderswo in 
Europa eine solche Frage dem Volk zur Abstimmung vorgelegt, wer weiß,
was dabei heraus gekommen wäre. Aber hierzulande wie auch im Rest 
Europas stellt man eben Fragen lieber erst gar nicht, auf die man 
unangenehme Antworten bekommen könnte. Da sind die Schweizer 
ehrlicher.
Trotzdem zeigt das Minarett-Referendum deutlich die Risiken der 
direkten Demokratie. Denn in Wirklichkeit haben die Schweizer ja 
nicht über Baugenehmigungen abgestimmt, sondern sie haben einem 
Gefühl Ausdruck verliehen: Ihrer Angst vor Überfremdung und einem 
radikalen Islam mit seinen Auswüchsen wie Scharia, Burka und 
Zwangsheirat. Dafür kann man Verständnis haben. Das 
Abstimmungsergebnis ist trotzdem ungerecht, weil es die Mehrheit der 
Muslime mitbestraft, die ihren Glauben und Radikalität auseinander 
halten. Und für die Schweiz ist es eine Last, weil es die nötige 
Debatte über den Islam auf lange Zeit vergiftet hat.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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