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Weser-Kurier: Über das Alkoholverbot an norddeutschen Bahnhöfen schreibt André Fesser:

Bremen (ots)

Das muss man sich mal vorstellen: Nur weil in Osnabrück zwei drittklassige Fußball-Mannschaften aufeinandertreffen, deren Fans sich gegenseitig auf die Glocke hauen könnten, ruft die Bundespolizei am Wochenende rund um die Bahnanlagen im Nordwesten ein Alkoholverbot aus. Auch die Nutzer des Bremer Hauptbahnhofs sollen verzichten, ganz gleich, ob sie mit einem Glas Sekt aufs Wiedersehen mit der Tante aus Übersee anstoßen, mit Kollegen zur feuchtfröhlichen Kohltour aufbrechen oder mit einem Bierchen in der Hand das Weserstadion ansteuern, wo die Mannschaften und Fans von Werder Bremen und dem FC Bayern aufeinandertreffen. Natürlich lässt sich niemand gern in Sippenhaft nehmen, auch Fußballfans nicht. Ab und an hört man das sogar in den Fankurven: "Fußballfans sind keine Verbrecher", ruft man dort, und tatsächlich fällt es schwer zu verstehen, warum man sich als Teil einer Gruppe in seiner Freiheit einschränken lassen soll, nur weil ein paar Gestörte immer wieder die Grenzen überschreiten. Dies gilt vor allem dann, wenn man gar nicht zur Risikogruppe der Fußballfans gehört, sondern einfach nur besagte Kohltour bestreiten will. Wenn man sich aber die heftigen Schlägereien an Bahnhöfen im ganzen Land und die zerstörten Bahnwaggons sogenannter Auswärtsfahrer an fast jedem Bundesliga-Wochenende vor Augen führt, kommt man an der Erkenntnis nicht vorbei, dass manch ein Fan dann eben doch so etwas wie ein Verbrecher ist. Und dass der Alkohol in aller Regel der Treibstoff für dessen Gewalttaten ist. Es gilt, die Fußballfans vor sich selbst, aber auch die Allgemeinheit vor den schweren Jungs unter den Fans zu schützen. Die Beschneidung der Möglichkeiten zum Alkoholkonsum mag einige Menschen in für sie unangenehmer Weise in ihrer Freiheit einschränken. Es werden sich dadurch aber viele auch ein ganzes Stück sicherer fühlen.

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